Eine Begleiterscheinung bei psychischen Erkrankungen von Eltern ist, dass sich die Erkrankung immer wieder in den Vordergrund drängt und das Familienleben beeinträchtigt. Dies kann zu krisenhaften Verläufen führen, über deren Ursache geschwiegen wird und die sich wie ein Nebel durch den Alltag der Kinder zieht sowie diesen belastet.

Im Spektrum einer familiären Krise sind Kinder durch die Erkrankung und von deren Auswirkung unmittelbar in ihrer Entwicklung betroffen. Häufig stellen sie eigene Bedürfnisse zurück und verleihen ihren Gefühlen wenig Ausdruck, um die angespannte Situation zu Hause nicht noch mehr zu erschweren. Sie fliegen unter dem „Radar“ von Angehörigen und Fachkräften. Ihre Nöte werden häufig erst zu spät bemerkt.

Die Kinder brauchen Schutz-, Entlastungs- und Erfahrungsräume außerhalb des Familiensystems, ergänzt durch verbindliche Zusammenarbeit mit den Eltern. Präventive Angebote schützen und stärken. Im Mittelpunkt des dritten Teils der Reihe steht deswegen die Psychoedukation der Kinder von Eltern mit psychischer Erkrankung.

Das Wissen um die elterliche Erkrankung befähigt die Heranwachsenden, Krankheitsmerkmale einzuordnen, beugt Ängsten vor und trägt zu einer gelingenden Entwicklung bei. Gleichzeitig schützt dieses Wissen vor Schuld – und Schamgefühlen, sowie vor falschen Annahmen, bspw. zur Erkrankung beigetragen oder Stimmungsschwankungen ausgelöst zu haben. Mit der Haltung „never too young to know“ wird über altersadäquates Krankheitswissen für Kinder jeden Alters gesprochen und die Umsetzung in die Praxis angeregt.

Über die theoretischen und praktischen Inhalte hinaus wird dem fachlichen Austausch der Teilnehmenden Raum gegeben.

Sie haben die Möglichkeit, sich im Rahmen dieser praxisnahen Bildungsveranstaltung folgende Kompetenzen zu erarbeiten:

  • Die Anzeichen von Scham- und Schuldgefühlen bei betroffenen Kindern und Jugendlichen beschreiben,
  • Kriterien empfehlenswerter Kinderfachliteratur erläutern,
  • Kinderbücher zum spielerischen Umgang mit Gefühlen einsetzen,
  • Angebote für Kleingruppen durchführen,
  • ein Konzept zur Psychoedukation für Kinder von Eltern mit psychischer Erkrankung kennen,
  • viele praktische Ideen und Anregungen aus der heilpädagogischen Praxis zur Entwicklung eigener Impulse nutzen,
  • die Rolle als HeilpädagogIn im Sinne einer FürsprecherIn für die Kinder reflektieren.
Eltern mit psychischer Erkrankung – ein heilpädagogischer Blick auf deren Kinder: Psychoedukation kindgerecht. Teil III
Kurs-Nr.:
24 F 5.3
 
 
Termin:
Freitag, 21. Juni 2024, 10:00-18:00 Uhr
Umfang:
8 Einheiten
Anmeldung bitte bis:
17. Mai 2024
Zielgruppe:
Teilnehmende der Seminare I und II
Max. Gruppengröße:
20
Verpflegung:
Mittagessen und Getränke sind in den Kosten enthalten
Veranstaltungsort:
Landolin Restaurant-Café
Speckweg 17
68305 Mannheim 
Webseite
Kosten:
BHP-Mitglieder 190,00 €
Nichtmitglieder 235,00 €
Mal Hand aufs Herz!
Haben Ihnen nicht auch die persönlichen Gespräche zwischen den Seminareinheiten gefehlt?
 
Das Setting in Präsenz wird konstruktiv genutzt für Kleingruppenarbeit und gemeinsames Sinnieren, für Fachgespräche in den Pausen bei Heiß- und Kaltgetränken und Keksen, Obst und einem leckeren Mittagessen.