Beziehung: Das einzigartige Zwischen – Heilpädagogische Betrachtungsweisen
Beziehung und Beziehungsgestaltung gilt als ein Kern heilpädagogischen Handelns. Im Verlauf der Corona-Pandemie allerdings wurden zahlreiche Selbstverständlichkeiten und Qualitätsmerkmale heilpädagogischen Handelns auf den Kopf gestellt: fachliche Begleitung, die leibliche Nähe nicht scheut; gemeinsames Handeln, um Erfahrungen der Teilhabe zu ermöglichen; selbstverständliches Miteinander im Wohnen, Arbeiten, in Kindertageseinrichtungen, Schulen, bei Freizeitaktivitäten; basale Stimulation und Kommunikation, gemeinsames Singen, Spielen, Werken etc.
Heilpädagogische Beziehungsgestaltung ist durchzogen von den beteiligten Personen und ihren Erfahrungen. Die Erfahrungen beinhalten das Fachwissen der Fachkraft und sind gerahmt von den Bedingungen der Organisation, des Systems sowie den gesellschaftlichen Werten und Normen. Im Verlauf der Corona-Pandemie wurde bedingt durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionsdynamik die Intensität der rahmenden Strukturen erheblich verstärkt und ausgeweitet: Masken, Abstand, Schutzkleidung, Betretungsverbote etc., die mitunter ein Aussetzen fachlicher Paradigmen zur Folge hatten und Verantwortungsparameter neu verteilt haben.
Gleichzeitig sind neue Wege und Ideen entstanden, die das Leben aller wie die Heilpädagogik begleiten werden. Im Verlauf der Ringvorlesung sollen Fragestellungen der Heilpädagogik aus den Perspektiven von Praxis, Disziplin und Profession betrachtet und reflektiert werden. Der reflektierende Rückblick dient als Zwischenfazit, um Impulse für einen gelingenden Umgang mit aktuellen Aufgaben und Herausforderungen der Heilpädagogik zu generieren.