„Darstellen heißt Klarstellen“ – Das Fallgespräch als Prozess einer heilpädagogischen Qualitätsentwicklung und Mitarbeiterführung | 25 W 6.4

Leitung und Mitarbeiterführung in heilpädagogischen Handlungsfeldern umfasst das Begleiten von Prozessen bzw. von Mitarbeitenden, deren Aufgabe es ist, unter erschwerten Bedingungen (z. B. herausfordernde Verhaltensweisen, belastende Familienkonstellationen, komplexe Behinderungen …) pädagogisch wirksam zu handeln.

Ein wirksames Element stellt in diesem Zusammenhang das Strukturieren und Moderieren von qualifizierten bzw. qualifizierenden Fallgesprächen dar. Die Beratungen können aus heilpädagogischer Perspektive als „Lernsituationen vor Ort“ genutzt werden, in denen gemeinsam an der Lösung von Problemsituationen gearbeitet wird.  Zentrale Prozesse sind die Vergegenwärtigung unterschiedlicher Wahrnehmungen und Sichtweisen als Grundlage ressourcenorientierter Handlungsansätze, die in Verbindung mit biografischen Faktoren, aktuellen Lebenskontexten gebracht werden und lösungsorientierte Vorgehensweisen zu entwickeln.

In den angebotenen Coachingtreffen stehen methodische Aspekte im Vordergrund.
Es wird aufgezeigt, wie Elemente der kollegialen Beratung und kreative Verfahren genutzt werden können, um individuelle Perspektiven und subjektive Lebenswirklichkeiten mit unmittelbar erfahrbarer Klarheit zum Ausdruck zu bringen und zueinander in Beziehung zu setzen. Die pädagogischen Prozesse gewinnen so an heilpädagogischer Wirksamkeit. Zugleich entsteht eine Situation exemplarischen Lernens für die Mitarbeitenden.

Einige Stichworte verdeutlichen die Möglichkeiten für Führungskräfte, durch die Gestaltung von Fallbesprechungen heilpädagogische Impulse zu setzen: Modellsituation hinsichtlich Beziehungsgestaltung und Haltung, Weiterentwicklung eines professionellen Selbstverständnisses, Erwerb und Vertiefung von Handlungskompetenz, …