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Menschen mit geistiger Behinderung tragen ein signifikant höheres Risiko für eine psychische Erkrankung (vgl. Lotz (1994), Dosen (1997)), so auch für eine akute Belastungsreaktion oder eine posttraumatische Belastungsstörung. Obwohl der Sachverhalt selbst sowie die dazu führenden Bedingungen immer besser erforscht sind, überwiegen mitunter Unsicherheit und wenig spezifisches Wissen über Menschen mit geistiger Behinderung und traumatischen Erfahrungen. Gerade kontinuierliche, anschwellende small-t-Traumata können zum Entstehen einer traumatischen Erkrankung beitragen. Während viele anerkannte Methoden und Konzepte der Psychotraumatologie auf den Einsatz der Verbalsprache setzen, benötigen Menschen mit geistiger Behinderung Hilfemöglichkeiten in leichter Sprache und mit einem Fokus auf Körperwahrnehmung..

So ist es nicht verwunderlich, dass es Menschen mit geistiger Behinderung erschwert ist, eineN geeignete PsychotherapeutIn zu finden. Die Heilpädagogik mit ihrem Wissen über Behinderungen und Besonderheiten und den durch heilpädagogische Handlungskonzepte verankerten individuellen, personzentrierten Zuwendungswegen kann zwar keine psychotherapeutische Begleitung ersetzen, jedoch kann sie durch einen verstehenden Umgang mit dem Menschen und seinen ihm derzeit zur Verfügung stehenden Ressourcen Bewältigungsmechanismen erarbeiten und somit ein wirksames Hilfsangebot darstellen.

Im Zentrum stehen Methoden und Strategien, welche integriert in ein heilpädagogisches Handlungskonzept mit dem traumatisierten Menschen Halt und Stabilität erarbeiten wollen.

Im Vorfeld des Moduls erhalten Sie Aufgaben zur Vorbereitung; Ihre Überlegungen, Erfahrungen und Erkenntnisse werden aufgegriffen und mit Reflexionsimpulsen vertieft. Bitte planen Sie hierfür etwa zwei Stunden ein.
Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:
  • Merkmale wie „geistige Behinderung“ und „traumatisiert“ reflektorisch einordnen,
  • Behandlungsansätze, Häufigkeit und Ursachen von Traumata beschreiben,
  • Risiko- und Schutzfaktoren von Menschen mit geistiger Behinderung durchdenken,
  • beobachtbare Symptome und Verhaltensweisen sowie Bewältigungsmechanismen von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung einordnen,
  • diagnostische Möglichkeiten diskutieren,
  • Bewegungsübungen, z. B. Klopfübungen, Kinesiologieübungen, anwenden,
  • „Waldbaden“ und andere Achtsamkeitsübungen in die Arbeit einbeziehen,
  • Konzepte (heil-)pädagogisch/therapeutischer Gruppenarbeit (z. B. Integrative Gruppenarbeit nach D. Rahm, psychodramatische Konzepte) als Möglichkeit der Begleitung von Menschen mit Traumatisierung und geistiger Behinderung übertragen,
  • die eigene professionelle Rolle bei Einzel- und Gruppenarbeit reflektieren.
Verzerrungen entflechten - Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und traumatisierenden Erfahrungen heilpädagogisch begleiten
Kurs-Nr.:
24 W 11.9
 
 
Referentin:
Termin:
Samstag, 26. Oktober 2024, 08:00-14:00 Uhr
Sonntag, 27. Oktober 2024, 08:00-12:00 Uhr
Umfang:
14 Einheiten
Anmeldung bitte bis:
27. September 2024
Zielgruppe:
Heilpädagog:innen
Max. Gruppengröße:
20 Personen
Format:
Online
Kosten:
BHP-Mitglieder 140,00 €
Nichtmitglieder 185,00 €