In den heilpädagogischen Diskursen über Konzepte und Methoden für professionelles Handeln mit Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf zählt der sog. zweite Lebensbereich als bedeutsames Element für Lebensqualität. Damit verbunden sind Ortswechsel, das Treffen anderer Menschen, eine Strukturierung des Tages sowie nicht zuletzt ein Erledigen von Aufgaben. Teilhabe am Arbeitsleben bedeutet demzufolge als fachliche Aufgabe nicht vorrangig Förderung, sondern vielmehr die Gestaltung eines Settings, in dem Menschen ihre Fähigkeiten zum Ausdruck bringen können.

Diesem Grundgedanken folgt das Fachkonzept Sozialraumorientierung. Es geht „nicht darum, Menschen zu verändern, sondern Arrangements zu schaffen und Verhältnisse zu gestalten. Der Fokus ist immer die Umwelt, das Feld, in dem sich die jeweiligen Akteure mit ihren Interessen und Lebensentwürfen bewegen“ (Wolfgang Hinte).

Sozialraumorientierung und Personzentriertes Arbeiten treffen sich im Respekt vor der Lebensweise der Person. Personzentriertes Arbeiten betrachtet die Basis, die alltägliche Praxis. Sozialraumorientierung betrachtet das Ziel, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben.

Was heißt Arbeiten für Menschen mit schweren Behinderungen? Wo ist das Arbeitsleben, an dem sie teilhaben können? Wie kann Teilhabe am Arbeitsleben im Sozialraum personzentriert gestaltet werden? Und wie können Unterstützungsleistungen wirksam gestaltet werden? Die Auseinandersetzung mit den Fragen erfordert von Fachkräften ein Überdenken des beruflichen Selbstverständnisses und von Institutionen eine Überprüfung ihrer Praxis sowie insbesondere Veränderungsbereitschaft.

Um diese und ähnliche Themen und Fragen soll es in der Veranstaltung gehen: um Arbeit, Sozialraumorientierung, Personzentrierung und Inklusion. Und darum, was ich hier und heute schon dafür tun kann.

Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:
  • Die bestehende Struktur im Lebensbereich „Arbeit“ für Menschen mit Behinderungen beschreiben,
  • Teilhabe am Arbeitsleben erörtern sowie für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf differenzieren,
  • Sozialraumorientierung und Personenzentrierung für Teilhabe am Arbeitsleben beschreiben,
  • einen Sozialraum mit dem Fokus „Teilhabe am Arbeitsleben“ analysieren, um Orte der Teilhabe zu identifizieren,
  • die eigene Person als Veränderungsinitial entdecken,
  • die eigene Rolle und Haltung überdenken.
Die geschlossenen Welten öffnen – Alle Menschen haben das Recht, am Arbeitsleben teilzuhaben
Kurs-Nr.:
24 F 1.2
 
 
Referent:
Termin:
Freitag, 07. Juni 2024,09:00- 17:00 Uhr - Online
Freitag, 21. Juni 2024, 09:00-17:00 Uhr - Präsenz
Umfang:
12 Einheiten
Bitte Anmeldung bis:
03. Mai 2024
Zielgruppe:
Heilpädagog:innen und andere pädagogische Fachkräfte
Max. Gruppengröße:
20
Verpflegung:
Mittagessen und Getränke sind in den Kosten enthalten
Format:
Online (07. Juni 2024)
Veranstaltungsort:
Hamburg (21. Juni 2024)
Stiftung Das Rauhe Haus
Beim Rauhen Hause 21
22111 Hamburg
Webseite
Kosten:
BHP-Mitglieder 195,00 €
Nichtmitglieder 255,00 €