Der Heilpädagogischen Spieltherapie liegt das Konzept der non-direktiven, personenzentrierten Spieltherapie nach Carl Rogers und Virginia Axline zugrunde. Zentrale Wirkfaktoren sind die vertiefte Beziehung zwischen dem Kind und der Heilpädagogin / dem Heilpädagogen sowie das freie Spiel als ein basales Bedürfnis des Kindes, als Kommunikations- und Ausdrucksmedium. Das personenzentrierte Spiel als Entwicklungsförderung ist deshalb eine grundlegende Methode in der heilpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Bestandteile der zertifizierten Weiterbildung sind die Auseinandersetzung mit fachspezifischen Theorien, praktische und methodische Übungen zum spieltherapeutischen Vorgehen, Impulse zur Durchführung der Spieleinheiten als Entwicklungsförderung für das Kind, supervisionsartige Rückmeldungen und Übungen zum Erwerb von Kompetenzen im Rahmen des personenzentrierten Spiels, zur Sensibilisierung der Wahrnehmungsschärfe und zur Erweiterung des heilpädagogischen Profils, Selbsterfahrung und -reflexion.

Spieltherapeutische Praxis als eigenverantwortliche Durchführung personenzentrierter Spieleinheiten: Die Teilnehmenden führen ab dem dritten Seminarblock Spielstunden durch. Dazu ist es notwendig, eine Spielumgebung an der Arbeitsstelle zu schaffen und ein Kind auszuwählen, das durch die Heilpädagogische Spieltherapie begleitet wird.

Supervision: Die Praxisversuche werden supervisionsartig begleitet; dazu ist es notwendig, Spieleinheiten aufzunehmen (audio/video). Die Teilnehmenden sind aufgefordert, diskussionsanregende Spielsituationen aus drei Spielstunden auszuwählen, der Dozentin zur Mitschau zugänglich zu machen und fallspezifische Fragen einzubringen.

Im Rahmen von Übungen werden die Teilnehmenden dazu angeleitet, Situationen im Rollenspiel nachzustellen, emotionale Gehalte zu erspüren, sich der Selbstreflexion zuzuwenden und Lösungen für möglicherweise auftauchende Konflikte durchzuspielen.

Der zeitliche Umfang der Supervisionseinheiten und der Übungsanteile ist nicht starr festgelegt, deshalb wird die Planung der theoretischen Vertiefungen und der Übungen von der Interessenlage der Teilnehmenden, vom individuellen Lernstand und den Lernbedürfnissen abhängig sein. Für selbstständige Literaturstudien, Aufzeichnungen und Transkriptionen der Spielstunden sind ca. 120 Zeitstunden anzusetzen.

Die Kompetenzvermittlung wird folgende Aspekte einschließen:
  • Kenntnisse des Personzentrierten Konzeptes hinsichtlich der Konstrukte ‚Entwicklung‘ und ‚Persönlichkeit‘ sowie entwicklungspsychologische Ansätze.
  • Kenntnisse vertiefter Beziehungsgestaltung durch spielerische und kreative Prozesse, Gestaltung von dialogischen Verstehens- und Veränderungsprozessen mit Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen.
  • Kenntnisse spieltherapeutischer Ansätze: Das Spiel als fundamentales Lebenssystem, als Ebene der Symbolisierung des Erlebens und Erfahrens und als Medium der personzentrierten Beziehungsgestaltung und Interaktion.
  • Kenntnisse über Personzentrierte Diagnostik und Prozessplanung im Teamverbund.
  • Kenntnisse über die Herstellung der äußeren Rahmenbedingungen und über die Auswahl der spezifischen Spielmedien (u. a. Bilderbuch, Sand).
  • Kenntnisse über kindliche Leiderfahrungen, Krisen und Bewältigungsstrategien.
  • Die Fähigkeit, die Spieleinheiten unter besonderer Berücksichtigung von subjektorientierten Entwicklungsprozessen und feldspezifischer Besonderheiten zu strukturieren, zu begleiten und Impulse einzubringen.
  • Die Fähigkeit, entwicklungsförderlich Grenzen zu setzen.
  • Die Fähigkeit, Spielsitzungen zu planen, eigenständig durchzuführen, zu protokollieren, auszuwerten und zu reflektieren.
  • Die Fähigkeit, Spieltherapiemedien wie Handpuppen, Sandkasten, Geschichten gezielt in die Arbeit einzubringen.
  • Die Fähigkeit, Gespräche mit den Bezugspersonen als Übersetzungshilfen für das Kind zu führen.
Voraussetzungen zur Zulassung zum Abschluss-Kolloquium:
  • Durchführung von mindestens zehn eigenen Spieleinheiten
  • Schriftliche Dokumentation der durchgeführten Einheiten und Bericht
  • Einreichen von mind. drei gefilmten Spieleinheiten
  • Teilnahme an allen Blöcken

Die Weiterbildung endet mit einem Abschlussgespräch, an dem eine vom BHP beauftragte Person teilnimmt.

Wichtig 1:
Der erfolgreiche Abschluss der Weiterbildung berechtigt nicht zu psychotherapeutischer Arbeit
Wichtig 2:
Der erfolgreiche Abschluss der EAH-Weiterbildungsreihe Heilpädagogische Spieltherapie wird für die GwG-Weiterbildung Personzentrierte Beratung mit Kindern und Jugendlichen anerkannt.
Heilpädagogische Spieltherapie
Kurs-Nr.:
23 W 14
 
 
Termine:
Block 1:
Samstag, 21. Januar 2023, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 22. Januar 2023, 09:00-12:30 Uhr
Block 2:
Samstag, 11. März 2023, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 12. März 2023, 09:00-12:30 Uhr
Block 3:
Samstag, 15. April 2023, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 16. April 2023, 09:00-12:30 Uhr
Block 4:
Samstag, 24. Juni 2023, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 25. Juni 2023, 09:00-12:30 Uhr
Block 5:
Samstag, 09. September 2023, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 10. September 2023, 09:00-12:30 Uhr
Block 6:
Samstag, 14. Oktober 2023, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 15. Oktober 2023, 09:00-12:30 Uhr
Block 7:
Samstag, 18. November 2023, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 19. November 2023, 09:00-12:30 Uhr
Block 8:
Samstag, 27. Januar 2024, 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 28. Januar 2024, 08:30-13:00 Uhr
Umfang:
97 Einheiten
Anmeldung bitte bis:
16. Dezember 2022
Zielgruppe:
Heilpädagoginnen und Heilpädagogen
Teilnehmerzahl:
14
Verpflegung:
Mittagessen und Getränke sind in den Kosten enthalten
(Präsenztermine)
Die Termine 1, 2 und 7 finden Online statt
Veranstaltungsort:
Kolping Ausbildungshotel St. Theresia
Hanebergstr. 8, 80637 München
Webseite
EAH Credits:
5
Kosten:
BHP-Mitglieder je Block 240,00 € (Einmalzahlung: 1.900,00 €)
Nichtmitglieder je Block 310,00 € (Einmalzahlung: 2.460,00 €)