Wenn Eltern ein Baby erwarten, kann dies zu einem Gefühlskarussell führen. Neben einem tiefen Glücksgefühl und Vorfreude können Ängste aufkommen, der Aufgabe als Mutter oder Vater nicht gewachsen zu sein oder in der Erziehung Fehler zu machen. Auch eigene Erfahrungen und Erlebnisse aus der Kindheit können plötzlich wieder präsent sein.
Minderjährige Eltern oder Eltern aus psychosozial belasteten Familien sind in diesen Wochen, Monaten und Jahren besonders vulnerabel, da die emotionalen Höhen und Tiefen neue intra- und interpsychische Dynamiken mit sich bringen. Darüber hinaus beeinflusst das mütterliche Stresserleben die Stresstoleranz des Kindes bereits während der Schwangerschaft.
Für Heilpädagoginnen und Heilpädagogen erwächst daraus die Aufgabe empathischer und haltgebender Begleitung, um sicheres Bindungserleben für Kind wie Familie zu initiieren und zu begleiten. Das umfasst auch eine adäquate Wissensvermittlung und Anleitung zum Thema Bindung und der Bedeutung wie Auswirkung früh erlernter Modelle von Beziehungen und Beziehungsverhalten. Denn dies kann Müttern wie Vätern helfen, ihrem Kind sichere Beziehungserfahrungen und somit einen Aufbau von Urvertrauen zu ermöglichen.
Sie haben die Möglichkeit, sich folgende Kompetenzen zu erarbeiten:
- die Situation von Schwangerschaft und Geburt sowie die Gestaltung der ersten Lebensjahre aus bindungstheoretischer Sicht beschreiben,
- sichere und unsichere Bindungsqualitäten von Kleinkindern und Eltern(teilen) anhand von Videoaufzeichnungen erkennen,
- bindungsorientierte Handlungsstrategien für das heilpädagogische Handeln sowie für die und mit den Eltern ableiten,
- Reflexionskriterien entwickeln, um das eigene professionelle Handeln unter bindungsorientierten Gesichtspunkten zu beleuchten.
Samstag, 17. Juni 2023, 09:00-17:00 Uhr
Nichtmitglieder 350,00 €